Ende März wurde ein 13-Jähriger bei einem Polizeieinsatz in der Weltmetropole Chicago erschossen. Es ist noch nicht ganz klar, ob der Junge bewaffnet war oder nicht. Nun veröffentlichten Behörden die Aufnahmen der Polizei-Bodycam. Die Bürgermeisterin hat zur Ruhe aufgerufen.
Vor rund zwei Wochen hat ein Polizist in Chicago den 13 Jahre alten Adam Toledo erschossen. Die Polizei-Aufsichtsbehörde von Chicago veröffentlichte Bodycam-Videoaufnahmen von dem Vorfall. Auf dem Video ist unklar, ob der Junge eine Pistole in der Hand hatte. Es ist zu sehen, dass er vor der Polizei wegrennt, stehen bleibt und seine Hände hochhebt. Im selben Augenblick trifft ihn eine Kugel.
Bürgermeisterin ruft die Menschen zur Ruhe auf
In Anbetracht der Proteste hat die Rathauschefin Lori Lightfoot zur Ruhe aufgerufen. Sie forderte die Bürger auf, Ruhe zu bewahren und auf das Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls zu warten. “Wir leben in einer Stadt, die durch lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist”, sagte Lightfoot. Wut und Schmerz über den Vorfall, bei dem Ende März der 13-jährige Adam Toledo getötet wurde, seien daher verständlich.
Erneute Polizeigewalt in den USA?
Immer wieder wird über die polizeiliche Gewalt in den USA berichtet. Diese beziehen sich in erster Linie auf Rassismusvorwürfe. Im Bundesstaat Minnesota läuft derzeit ein Strafprozess gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin. Mutmaßlich hatte er den Afroamerikaner George Floyd getötet. Sollte dieser verurteilt werden, drohen dem ehemaligen Polizisten bis hin zu 40 Jahre Haft. Bei dem erschossenen Adam Toledo geht es hingegen nicht um einen Afroamerikaner.
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