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Polizei fordert Grenzkontrollen wegen illegalen Einreisen aus Polen

Heiko Teggartz, Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft, äußerte sich besorgt über die ansteigenden Flüchtlingszahlen auf der sogenannten Belarus-Route. In einem Schreiben an Innenminister Seehofer (CSU) warnte er vor einem Kollaps an den Grenzen aufgrund der unzähligen illegalen Einreisen. Die Tageszeitung Bild zitierte wie folgt aus dem Schriftstück: „Nur mit der Einführung temporärer Grenzkontrollen könne die Bundesregierung einem Kollaps an den Grenzen wie 2015 vorbeugen.“

Meinung Teggatz

Der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft äußerte sich wie folgt: „Auch sind unsere Kolleginnen und Kollegen einer erheblichen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt, da die SARS-CoV-2-Infektionen insbesondere in den Herkunftsländern der Migranten (Irak, Syrien, Jemen, Iran, Afghanistan usw.) nach wie vor sehr hoch sind und nur sehr selten behördlich erfasst werden.“ Er bemerkte außerdem, dass Hygienevorschriften wie deutschland- und europaweit üblich im „Schleusenvorgang“ selbstverständlich nicht eingehalten werden. Weiterhin räumte er in seinem Brief ein, dass durch temporäre Grenzkontrollen die Gesamtproblematik nicht lösbar sei.

Vergeltungsaktion Lukaschenkos?

Teggatz sieht es als Tatsache an, dass Diktator Alexander Lukaschenko mit den staatlich organisierten Schleusungen auf die Sanktionen der EU, die sich seiner Meinung anschließt, reagiert. Seine dringende Mahnung: Europa dürfe sich auf derartige Spielchen nicht einlassen. Tatsächlich kündigte Lukaschenko Ende Mai als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen an, dass seitens Minsk die Weiterreise von Migranten in die Europäische Union nicht mehr verhindert werde. Von diesem Zeitpunkt an stieg die Zahl der Meldungen von versuchten, illegalen Grenzüberschreitungen an. Sie betreffen sowohl die deutsch-polnische Grenze als auch die EU-Außenflanke zu Belarus. Darüber hinaus beklagen Lettland und Litauen ebenfalls die vermehrte Migranten-Ankunft an ihren Landesgrenzen zu Weißrussland.

Bild von Lars Forseth auf Pixabay