Olaf Scholz und Peter Altmaier sind sich einig, dass sie sich bezüglich des Wirecard-Skandals richtig verhalten haben. Der SPD-Finanzminister sagte vor dem Finanzausschuss: „Das, was zu tun war, ist getan worden.“ Laut dem Wirtschaftsminister der CDU hat die Abschlussprüferaufsichtsstelle, soweit er dies nachvollziehen könne, früh und jederzeit die richtigen notwendigen Maßnahmen vorgenommen. Darüber hinaus sollen den Abgeordneten diesbezügliche Fragen beantwortet worden sein. Seine Worte dazu: „Ich glaube nicht, dass es Unklarheiten in dieser Richtung noch in irgendeiner Weise gibt.“
Kritik der Opposition
Zwar sind Scholz und Altmaier der Meinung, alles richtig gemacht zu haben, jedoch müsse sich trotzdem etwas ändern. Klar ist: Der Opposition hat der Auftritt der beiden vor dem Finanzausschuss nicht gefallen. So warf man dem CDU-Wirtschaftsminister vor, bisher nur wenig Aktivität bei der Aufklärung gezeigt zu haben. Die Opposition weist darauf hin, dass er die Aufsicht über die Wirtschaftsprüfer habe. Das Wirtschaftsministerium allerdings sieht dies anders: Bei der Abschlussprüferaufsichtsstelle handele es sich um eine unabhängige berufsrechtliche Aufsicht, zuständig für Wirtschaftsprüfer-Regelungen für die Wirtschaftsprüfer. In den Händen des SPD-geführten Justizministerium lägen die Prüfungsanforderungen.
Manipulationen blieben unerkannt
Tatsache ist: Für jeden einzelnen Wirecard-Jahresabschluss in den Jahren von 2009 bis 2018 wurde von einem großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Die mittlerweile von der insolventen Wirecard AG eingeräumten Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro erkannten die Mitarbeiter nicht. Altmaier bezeichnet das gesamte Szenario rund um das Zahlungsdienstleistungsunternehmen als „besorgniserregend und bedrückend“. Verantwortlich sei nunmehr das gesamte Kabinett der Bundesregierung, die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen.