Ratgeber Science

Gesichtslähmungen nach Impfung mit Biontech und Moderna?

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sollen Gesichtslähmungen auslösen. Die angeblichen Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe wurden nun in einer Studie genauer unter die Lupe genommen.

Obwohl die Impfstoffe in der Regel gut verträglich sind, können dennoch Nebenwirkungen auftreten. Als Begleiterscheinung der mRNA-Impfung galten bisher keine sonderlichen Nebenwirkungen wie Gesichtslähmungen. Diese traten nun allerdings bei einigen Geimpften auf. Daher haben sich Forscher der Thematik gewidmet.

Lähmungen bilden sich von allein zurück

Bei der Fazialisparese beziehungsweise der Gesichtslähmung handelt es sich um eine sehr unangenehme und psychisch belastende neurologische Komplikation. Diese bildet sich in 95 % der Fälle wieder zurück, und zwar innerhalb eines Monats. In Anlehnung an die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) kann man den Prozess der Genesung durch Kortikosteroide beschleunigen.

Fälle einer akuten Gesichtslähmung

In einer Phase-III-Studie wurde der Impfstoff von Biontech und Pfizer zwei Monate lang getestet. 38.000 Probanden wurden zu diesem Zwecke beobachtet. So berichtet die amerikanische Zulassungsbehörde FDA von vier Fällen einer akuten Gesichtslähmung bei den Geimpften.

Beim Corona-Impfstoff von Moderna dokumentierte man ebenfalls vier Fälle unter mehr als 30.000 Probanden. Dabei stammt ein Fall aus der Placebogruppe und drei Fälle aus der Impfgruppe.

Weiterhin untersucht man, ob die Gesichtslähmungen mit den Impfungen in Zusammenhang stehen. Dies berichtete das Aufklärungsblatt zu mRNA-Impfstoffen des Robert-Koch-Instituts. Bei allen Fällen bildete sich die Lähmung innerhalb einiger Wochen von allein zurück.

Gemäß Dr. Peter Berlit, dem Generalsekretär der DGN, rechtfertigt die Datenlage keine Impfskepsis im Hinblick auf die Gesichtslähmungen. “Ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Auftreten von Gesichtslähmungen erscheint derzeit eher unwahrscheinlich”, so Berlit.

Bild von Jan Felix Christiansen auf Pixabay