Deutschland ist leider kein leuchtendes Beispiel für den Klimaschutz. Obwohl es über einen langen Zeitraum als Vorbild im Bereich der erneuerbaren Energien galt, werden 79 Prozent der Gesamtenergie mit Öl, Gas und Kohle produziert. Wir sollten uns vor allem an den nordischen Ländern ein Beispiel nehmen, allen voran Schweden.
Hohe Kosten für Konsumenten
Das Ziel Schwedens ist es, bis zum Jahr 2030 seine Energien zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen – und das Land könnte es auch tatsächlich schaffen. Es hat klimaschädlichen Konsum teurer gemacht und damit den Ruf als weltweiter Vorreiter auf diesem Gebiet erlangt. Pro Tonne CO2 wird ein Preis von 121 Euro erhoben. Da überlegt man es sich schon zweimal, wie der Energieverbrauch reduziert werden kann.
Die schwedische Bevölkerung hat reagiert: Zum Beispiel wurden zahlreiche Ölheizungen durch Strom- oder Solaralternativen ersetzt. Exakte Zahlen liegen noch nicht vor, jedoch gehen Experten davon aus, dass das Land EU-weit den höchsten Anteil an Passivhäusern hat. Lobenswert ist außerdem, dass die Regierung ihre Bürger durch Kampagnen ausführlich informiert hat, was es mit den sogenannten smarten Häusern auf sich hat. Darüber hinaus gibt es gute Finanzierungsmöglichkeiten für Wärmedämmungen und -pumpen sowie solarbetriebene Anlagen für Privathaushalte.
Schwedische Zukunftspläne
Generell haben es industrialisierte Länder schwerer als unterentwickelte Staaten, die hohen Klimaschutzziele zu erreichen. Sie besitzen unter anderem eine starke Auto- und Maschinenindustrie, was zu hundert-, teilweise sogar zehntausendfach höherem Treibhausgasausstoß führt. Obwohl Schweden ebenso wie Deutschland zu den Wohlstandsländern zählt, gibt es dort dreimal weniger Treibhausgase.
Einen weiteren Schritt geht das nordische Land ab 2025 – die Verkehrswende steht an. Sie bringt es mit sich, dass Volvo jedes zweite Auto mit einem elektrischen Motor veräußern wird. Weiterhin sollen die schwedischen Einwohner eine Belohnung für den Kauf eines schadstoffarmen Fahrzeuges erhalten. Im Gegenzug müssen sie für klimaschädliche Pkw deutlich höhere Steuern bezahlen.
Bild: Pixabay.com © Free-Photos CCO Public Domain