Laut Bauernverbänden ist die Spargelsaison in diesem Jahr sehr verhalten. Neben dem hohen Aufwand infolge der neuen Hygieneregeln sind eine geringere Nachfrage sowie ein niedrigerer Ertrag die Ursachen.
Laut Michael Koch von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI in Bonn ist für die Verzögerung der Spargelernte das kalte Wetter verantwortlich. Außerdem ist die Nachfrage bei den Verbrauchern etwas schwächer als im vergangenen Jahr. Für ein Kilo des weißen Edelgemüses muss der Kunde etwa 6 % mehr als im Vorjahr zahlen. So kostet laut Koch ein Kilo circa 8,78 Euro.
Kaltes Wetter verursacht geringere Erntemengen
In Anlehnung an Fred Eickenhorst, den Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen, ist die Erntemenge im Vergleich zum vorigen Jahr gesunken. “ In diesem Jahr werden wir aufgrund des kalten Wetters der Erntemengen vom letzten Jahr nicht erreichen”, so Eickenhorst. Rund 106.000 Tonnen Spargel wurden im vergangenen Jahr geerntet. Die Erzeuger hatten nichts von den gestiegenen Preisen. Laut Eickenhorst waren das lediglich “Mitnahmeeffekte beim Lebensmitteleinzelhandel”.
Auch im drittgrößten deutschen Spargelland, Nordrhein-Westfalen, war eine geringere Spargelernte zu verzeichnen. Die Landwirtschaftskammer von Nordrhein-Westfalen berichtet, dass in diesem Jahr weniger Spargel gestochen wurde als in einem durchschnittlichen Jahr. Der wärmeliebende Spargel konnte im kalten Frühling nur sehr schwer wachsen.
Die Erzeuger blickten auch im Südwesten mit gemischten Gefühlen auf die Spargelsaison zurück. Gemäß Simon Schumacher, dem Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeerenbauer, gab es in dieser Saison “deutlich weniger Ertrag, aber Preise, die das zum Teil ausgeglichen haben”.