Wirtschaft

Deutschlands drittgrößter Autozulieferer ZF plant massive Stellenstreichungen

Einer der größten Verlierer in der Corona-Krise ist die Autoindustrie. Allein durch Kurzarbeit sieht ZF keine Möglichkeit, die Flaute zu bewältigen. Der drittgrößte deutsche Automobilzulieferer plant nunmehr für die nächsten Jahre, bis zu 15.000 Stellen zu streichen. Die Informationen stützen sich auf Berichte der Saarbrücker Zeitung und des Südkuriers. Sie berufen sich auf ein internes Schreiben an die Belegschaft, verfasst vom ZF-Vorstand.

Sichtweise des Unternehmens ZF

Unter anderem soll in dem Schriftstück stehen: „Aus heutiger Sicht müssen wir bis 2025 weltweit unsere Kapazitäten anpassen und 12.000 bis 15.000 Arbeitsplätze abbauen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.“ Ein Kommentar zu den Berichten wollte ein Unternehmenssprecher nicht abgeben. Begründet werden die Pläne bezüglich des Personalabbaus mit den Umsatzeinbußen infolge der Corona-Krise. Für das Gesamtjahr rechnet die Konzernführung mit einem Einnahmeausfall von 25 Prozent. Die Ursache dafür sei die verringerte Nachfrage seitens der Kunden. In den nächsten Wochen sind Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geplant.

Was sagt der Betriebsrat von ZF?

Der Vorsitzende Achim Dietrich ist über die Pläne ebenso überrascht wie die Belegschaft. Erst am Mittwoch sei der Gesamtbetriebsrat vom Vorstand der ZF AG darüber informiert worden. Er teilte mit: „Wir setzen weiter auf Kurzarbeit und kämpfen um jeden Beschäftigten.“ Aus Sicht des Unternehmens ist jedoch klar: Die Krise werde länger andauern, zur Bewältigung reicht die Kurzarbeit bis Juni nicht aus. „Kurzfristig wird das Unternehmen zusätzliche Beiträge aus dem Kreis der Mitarbeiter brauchen, um das Jahr 2020 zu bewältigen.“, steht in dem Schreiben an die Belegschaft.

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