Wirtschaft

Lufthansa kündigt nach erneutem Milliardenverlust harte Sparmaßnahmen an

Konnte die größte Fluggesellschaft Deutschlands vor einem Jahr noch einen Gesamtgewinn in Höhe von 226 Millionen Euro verzeichnen, steht dank Corona-Krise im ersten Halbjahr der Verlust von 3,6 Milliarden Euro fest. Die mittlerweile staatlich unterstützte Lufthansa hält strikte Sparmaßnahmen wie Entlassungen für unumgänglich.

Einsparungen durch Mitarbeiterentlassungen

Laut Lufthansa-Vorstand stehen nun betriebsbedingte Kündigungen im Raum. Bisher befand sich die Kranich-Airline mit den Gewerkschaften Verdi, Vereinigung Cockpit und Ufo in Verhandlungen, diese stockten jedoch zuletzt. Vor allem ging es darum, an anderen Stellen Kosteneinsparungen vorzunehmen. Allerdings gab der Vorstandschef Carsten Spohr nunmehr bekannt: „Das sei nun auch für Deutschland nicht mehr realistisch. Wir erleben eine Zäsur des globalen Luftverkehrs. Vor 2024 rechnen wir nicht mehr mit einer anhaltenden Rückkehr der Nachfrage auf das Vorkrisenniveau.“ Zwar zieht der Flugverkehr mittlerweile wieder etwas an, mit roten Zahlen ist jedoch auch in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen.

Tiefgreifende Maßnahmen seitens der Lufthansa

Vom Konzern ist beabsichtigt, die Kosten bis zum Jahr 2023 um 15 Prozent zu verringern. Die Verkleinerung der Flugzeugflotte um wenigstens 100 Maschinen sowie der Abbau von 22.000 Vollzeitstellen sind geplant. Eine Minimierung der Beschäftigten um knapp 8.300 Angestellte fand bereits bis Ende Juni statt. Die meisten dieser Stellen wurden allerdings im Ausland abgebaut – nunmehr werden auch vermehrt die deutschen Mitarbeiter betroffen sein. Die beabsichtigte Schließung von Germanwings und SunExpress, der Tochter des Joint Ventures mit Turkish Airlines, ist schon etwas länger bekannt.

Im Bereich der Flugzeugtypen wird insbesondere der zukünftige Einsatz von Großraummaschinen geprüft. Dazu zählen der Airbus A380 und A340 sowie die Boeing 747.

Bild von Pit Karges auf Pixabay