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US-Regierung will Nord Stream 2 mit Sanktionen verhindern

US-Außenminister Pompeo trifft heute in Dänemark ein, um die Pipeline Nord Stream 2 um jeden Preis zu verhindern. Da die Pipeline unter anderem auch durch dänische Gewässer verläuft und die Energieagentur Dänemarks vor zwei Woche die Erlaubnis für den Weiterbau erteilte, wurde scharfe Kritik seitens der USA laut. – Das riskante Ostsee-Schachspiel geht in die nächste Runde.

Sanktionen gegen Nord Stream 2-Akteure

Die Pipeline von Russland nach Deutschland ist der US-Regierung ein Dorn im Auge. Es handele sich schließlich nicht um ein reines Energieprojekt, sondern um „Schlüsselwerkzeuge des Kremls, um Europas schlimme Abhängigkeit von russischen Energieexporten auszunutzen“. Die USA sehen dadurch die transatlantische Sicherheit in Gefahr und drängen vehement auf die Einstellung des Baus.

Während die Bundesregierung sowie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) weiter am Projekt Nord Stream 2 festhalten, drohen die USA nun mit weiteren Sanktionen gegen europäische Energieunternehmen wie Uniper, OMV, Shell und Wintershall sowie Investoren, die den Bau vorantreiben. Bereits in der Vergangenheit setzten die USA ähnliche Sanktionen durch – so mussten beispielsweise die für den Bau eingesetzten Verlegeschiffe der Schweizer Allseas Group abgezogen werden.

Bundesregierung lehnt extraterritoriale Sanktionen ab

Bundesaußenminister Heiko Maas machte klar, dass solche extraterritorialen Sanktionen völkerrechtswidrig seien und von Berlin entschieden abgelehnt werden. In Russlands Augen sind die US-Sanktionen laut dem russischen Energieminister Alexander Nowak komplett „illegal“. Der Hintergrund läge rein darin begründet, dass die USA den Europäer Flüssiggas aufnöten wollten.

Im September sollen die Bauarbeiten durch den russischen Konzern Gazprom nahe der Insel Bornholm fortgesetzt werden – trotz US-Drohungen. Zündstoff für die transatlantischen Beziehungen, weshalb mit harten Reaktionen zu rechnen ist.

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