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Angriff auf Mundflora – Ist Dampfen doch nicht gesünder als Rauchen?

Bisher gingen viele Menschen davon aus, dass Rauchen schädlicher als Dampfen ist. Dies mag teilweise richtig sein, auf die Mundflora scheint die weit verbreitete Meinung jedoch laut einer Studie nicht zuzutreffen. Sie zeigte auf, dass E-Zigaretten für eine dramatische Veränderung der Mikroorganismen im Mundraum sorgen.

Wer einige Monate lang dampft, muss mit einer vermehrten Ansiedelung von Bakterien unter dem Zahnfleisch rechnen, die Entzündungsprozesse auslösen können. Die Fachbezeichnung dafür lautet Parodontitis. Forscher vermuten, dass Glykol und Glycerol, zwei Liquid-Grundstoffe, für die Entzündungskrankheit verantwortlich sind. Die wissenschaftliche Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte folgende Aussage des Mitarbeiters Purnima Kumar von der Ohio State University : „Dampfen ist ein heftiger Angriff auf die Umgebung im Mund mit dramatischen Veränderungen in einem kurzen Zeitraum.“

Die US-amerikanische Studie

Tatsache ist: In jeder Mundhöhle befindet sich ein offenes mikrobielles Ökosystem mit über 700 Bakterienspezies. Dabei handelt es sich um Mikroorganismen, die Erkrankungen im Mund- und Rachenraum verursachen können. Dazu gehören chronische Entzündungen des Zahnbettes. Bei der Studie untersuchten Kumar und sein Team 123 junge, gesunde Menschen, eingeteilt in Raucher, Nichtraucher, Dampfer, dampfende Raucher und dampfende Ex-Raucher. Durchschnittlich wurden etwa 340 Bakterienarten im Zahnfleisch nachgewiesen. Ca. dreiviertel davon fanden sich bei 80 Prozent der Dampfer und bei 40 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer. Interessant ist: Die beteiligten Raucher konsumierten seit mindestens fünf Jahren Tabak, während die Dampfer im Durchschnitt erst sieben Monate die E-Variante bevorzugten. Wissenschaftler sehen darin einen Hinweis, dass sich Rauchen langsamer auf die Mundflora auswirkt als Dampfen.

Bild: Pixabay.com © sarahjohnson1 CCO Public Domain