Nachdem die islamistisch motivierte Enthauptung eines Pädagogen in Frankreich bekannt wurde, wies der Deutsche Lehrerverband darauf hin, dass auch an deutschen Schulen Lehrerinnen und Lehrer eingeschüchtert werden. Dies gelte vor allem für verschiedene Brennpunkte.
Klima der Einschüchterung in Deutschland
Der Verbandschef Heinz-Peter Meidinger des Deutschen Lehrerverbandes gab bekannt: „Wir haben die tiefe Sorge, dass auch in Deutschland ein Klima der Einschüchterung entsteht. Der Druck ist vor allem in Brennpunktschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit einem entsprechenden Migrationshintergrund sehr hoch. Lehrkräfte trauen sich an manchen Schulen nicht mehr, einen Film wie „Schindlers Liste“ zu zeigen. Sie bekommen Druck von den Eltern, aber auch von Schülern. Da entsteht bei manch einem schon eine Schere im Kopf.“
Außerdem erwähnte er, dass Lehrende aufgefordert würden, auf bestimmte Themen im Schulunterricht, darunter beispielsweise der Nahostkonflikt sowie Israel, zu verzichten. Mittlerweile gebe es wohl viele Lehrkräfte in Deutschland, die aus Angst zahlreiche sensible Bereiche wie die Meinungs- und Kunstfreiheit mit Verweis auf die Mohammed-Karikaturen vermeiden. Laut Meidinger „lassen sie davon lieber die Finger“.
Tatsächlich müssen Lehrerinnen und Lehrer mit Druck von außen rechnen, wenn sie Stellungnahmen zu heiklen politischen oder geschichtlichen Themen abgeben. Zudem stellt er klar: „Es gibt immer mehr Versuche, Lehrer bei ihrer Aufgabe, Werte und Demokratie zu vermitteln, zu beeinflussen und zu behindern.“ Zusätzlich sollen auch die AFD-Meldeportale zu einer Einschüchterung von Lehrkräften beitragen und diese gleichzeitig an den Pranger stellen. Der Verbandschef stellt eine klare Forderung: „Werterziehung und Demokratieunterricht dürfen nicht zur Mutprobe für Lehrkräfte werden.“
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