Wirtschaft

AirBnB: Trotz Corona plant das Reise-Startup seinen Börsengang

Einer der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige ist die Reisebranche. Zu dieser zählt sich auch der Unterkunftsvermittler AirBnB, allerdings zogen die dortigen Buchungen unerwartet stark an. Es wurde viel darüber gerätselt, ob das Unternehmen seinen geplanten Börsengang einreicht. Jetzt ist es soweit, der erste Schritt ist, Corona zum Trotz, getan: Ein vertraulicher Antrag auf eine Aktienplatzierung liegt der US-Börsenaufsicht vor. Wie viele Aktien zu welchem Preis im Angebot stehen sollen, ist noch offen.

Richtiger Zeitpunkt?

Der Börsengang mitten in der Corona-Krise überrascht viele Anleger. Es hat sich allerdings gezeigt, dass zahlreiche Wertpapiere trotz der Pandemie eine gute Entwicklung verzeichnen. Ein Beispiel dafür ist Apple: Mit einem Börsenwert von über zwei Billionen US-Dollar überschreitet das Unternehmen als erstes überhaupt diese Marke. Da liegt es nahe, dass AirBnB den Zeitpunkt gekommen sieht, für frische Geldmittel zu sorgen. Wegen Corona gab es jedoch eine Planänderung. Zunächst war beabsichtigt, den Börsengang ohne Aufnahme zusätzlichen Kapitals anzutreten. Jetzt wird wohl doch die klassische Variante ins Auge gefasst. Das Unternehmen selbst hat sich bisher nicht zu seinen Planungen geäußert.

Wertverlust: von 30 Milliarden Dollar 2017 auf 18 Milliarden Dollar heute

Von AirBnB war der Einzug in die Börsenwelt ursprünglich im März 2020 geplant. Die Pandemie stoppte jedoch das Vorhaben abrupt. Zwar sind die Buchungszahlen wieder angestiegen, leicht ist es für das Unternehmen trotzdem nicht. Mit dem weitgehenden Erliegen des Reiseverkehrs weltweit, musste es in den Krisenmodus schalten. So kündigte AirBnB im Mai an, zur Kostenreduzierung jeden vierten Mitarbeiter entlassen zu müssen. Die Beschaffung von zwei Milliarden Dollar bei Investoren und eine Sicherung zweier Unternehmen auf Optionsscheine, die den Wert der Firma auf 18 Milliarden Dollar festsetzten, sorgten für einen deutlichen Niveauverlust. Da AirBnB nun trotzdem seine Aktien platzieren möchte, scheint der Druck, aber auch die Unternehmensperspektive groß zu sein.

Bild von InstagramFOTOGRAFIN auf Pixabay