Politik

Enthüllungsbuch von Bolton: Trump bat China um Wahlhilfe

Aus Trumps engstem Kreis wird schwere Kritik laut. John Bolton, der früheren nationale Sicherheitsberater Trumps, rechnet in seinem Buch mit dem US-Präsidenten ab. Der heute 71-Jährige arbeitete eineinhalb Jahre mit Trump zusammen und konnte viele seiner Handlungen direkt mitverfolgen. Während in dem Enthüllungsbuch vielfältige Informationen zur Sprache kommen, ist die wütende Aussage Trumps kurz und bündig: Bolton sei ein Lügner, das Buch eine Zusammenstellung von Lügen und erfundenen Geschichten.

Vorwürfe Boltons

Der Verfasser drückt sich klar aus. In seinen Augen ist der US-amerikanische Staatschef ahnungslos sowie überfordert und nicht für das Präsidentenamt geeignet. Seine Wiederwahl stehe deutlich über den Interessen der Vereinigten Staaten. Aus US-Medien wurde bekannt, dass Trump obendrein mit der Bitte um Wahlhilfe an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping getreten sein. Bolton fällt es schwer, auch nur eine bedeutende Entscheidung des Politikers während seiner Tätigkeit im Weißen Haus herauszukristallisieren, die nicht unter den Gesichtspunkten der Wiederwahl getroffen wurde.

Dazu gehört seiner Meinung nach auch Trumps Einsatz für ein Handelsabkommen mit China – so stand es in der Zeitschrift New York Times unter Berufung auf das Enthüllungsbuch. Eine Aktion des US-Präsidenten sei in diesem Zusammenhang das Bestreben gewesen, Xi zum Kauf von Agrarprodukten anzuregen. Dies sollte ihm dabei helfen, für den Wahlkampf Stimmen aus landwirtschaftlich geprägten Staaten zu gewinnen. Gleichfalls aus dieser Quelle stammt, dass Bolton in mehreren Fällen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump als gerechtfertigt angesehen hätte. Dieser habe nicht nur einmal die Unterbindung strafrechtlicher Ermittlungen zugunsten von „Alleinherrschern“ unterbunden, beispielsweise im Hinblick auf die Türkei und China.

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